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LEBENSLAUF

 

1890

3. Mai:  Geburt als Salomo Morgenstern im Dorfe Budzanów bei Tarnopol, Ostgalizien, Österreich (österreichischer Teil von Österreich-Ungarn; heute: Budaniw, Westukraine, Bezirk Ternopil) als sechstes und jüngstes Kind einer traditionellen jüdischen Familie. Am 10. Mai findet die Beschneidung statt.

Soma  Transkription          Chaie, Hencie, Moses, Samuel        Geburtsmatriken - Reproduktion mit Dank an © ARCHIWUM G?ÓWNE AKT DAWNYCH Central Archives of Historical Records in Warsaw

                                                         Verwandtschaftverhältnisse

Der Vater Abraham Morgenstern arbeitet als "Krämer" und Gutsverwalter bzw. -pächter in verschiedenen Orten in der Umgebung von Tarnopol. Haussprache war Jiddisch, Umgangssprache mit der (nicht jüdischen) Außenwelt Ukrainisch und auch Polnisch.


     

Lage von Galizien, Tarnopol, Budzanow ...

"Pozdrowienie z Budzanowa" - Grüße aus Budzanow. Alte Ansichtkarte

Blick auf  Budzanow, Sefer Budzanow, Haifa 1970

ab 1895

Familie wohnt berufsbedingt inverschiedene Dörfern südlich von Tarnopol  (Loszniów, Burkanów, Dobropolje). SM geht in den Cheder und in (ukrainische und polnische) Volksschulen. - Lernt zuhause gemäß dem Wunsch des Vaters neben Hebräisch auch schon Deutsch.
 

Kaufladen im in der selben Region gelegenen Burkaniv, wo früher auch ein Morgenstern gewirkt hat. Heutiger Zustand. Photowiedergabe mit freundlicher Genehmigung von Raphaela Kitzmantel.

ab 1904

Besuch des polnischen Gymnasiums in Tarnopol  (heute ukrainisch: Ternopil) gegen den Wunsch des chassidischen Vaters mit Unterstützung der Mutter.


                                                        

Das I. Gimnazjum (Gymnasium)                                  Das II. (von vier) Gymnasium /Stiegenhaus  in Tarnopol 

3.Mai-Straße. SMs erste Schule                                SMs zweites Schulgebäude. Alte Ansichtskarten

Alte Ansichtskarte.           

 

 

 

Alte Synagoge, die SM wahrscheinlich regemäßige besucht hat. Alte Ansichtskarte.

1908 Theaterbesuch in Lemberg (heute: Lviv). Will Theaterkritiker werden. Beschäftigung mit westlicher Philosophie; Kritische Haltung zur Religion.

Theater in Lemberg. Alte Ansichtskarte.

SM (Zweiter von links; sitzend) in der Schüleruniform

ca. 1909 Delegierter in Lemberg bei einer Konferenz zionistischer Mittelschüler Galiziens. Lernt bei der Gelegenheit den zufällig anwesenden (nicht zionistischen) Joseph Roth kennen  

1909

 

Der erst knapp über 50-jährige Vater stirbt an den Folgen eines Unfalles; dadurch wieder stärkere Hinwendung zum religiösen Judentum.

Laut offiziellen Meldungen zieht SMs Mutter Sarah mit seiner Schwester Hencia Perla nach Tarnopol, wo sie mit gemeinsam mit SM  und später auch mit SMs Bruder Moses am der selben Adresse wohnen.

Stadtplan Tarnopol Zentrum 1908

 

Tarnopol Zensus 1910

1912

Matura in Tarnopol (mit Auszeichnung)

  Jahresbericht Gymnasium Schuljahr 1911/1912   -    Egzamin dojrza?o?ci zlozyli (abgelegte Reifeprüfung) 1) w oddziale A (im Zweig A)  z odznaczeniem (mit Auszeichnung) …. Morgenstern Salamon [sic] …  Wiedergabe mit  Dank an Harald Stockhammer

                 

Studium an der Universität Wien: Jus (aufgrund des dezidierten Wunsches des verstorbenen Vaters) ; besucht auch andere Vorlesungen, philosophische, volkswirtschaftliche
 

Universität Wien. Die juridische Fakultät befand sich im linken Flügel. Ansichtskarte ca.1910

1913 Nach zwei Semestern in Wien im Wintersemester Inskription und Fortsetzung des Studiums an der Königlichen Franzens Universität in Lemberg.
 

Universität Lemberg. Ansichtskarte

1914

1.  August: (unsicher!)  freiwillige  Musterung (in Lemberg ?) - untauglich

Danach  Besuch im Elternhaus. Nach Beginn des Ersten Weltkrieges Flucht mit Mutter und Schwester nach Wien vor den in Ostgalizien einmarschierenden Russen. Ankunft in Wien Mitte September.

Ab Wintersemester Fortsetzung des Jusstudiums in Wien.        

28. Dezember: Musterung in Wien - tauglich.
 

 
1915 15. Feb: Rückt zu seinem Regiment, dem Tarnopoler Hausregiment, ein; erhält seine militärische Ausbildung  in Wildon, Steiermark.

16. Aug: Versetzung an die Ostfront
 

 

 

1915-1918

Teilnahme am ersten Weltkrieg in der öst. Infanterie in Serbien und Ungarn. Besuch der Offiziersschule in Temeswar (Banat; heute Timisoara, Rumänien).  Funktion als Pferdeeinkäufer für die Armee.

– Sein Bruder Samuel stirbt in russischer Gefangenschaft.
 

 
Mitte 1918 Rückkehr nach Wien
 
 
1918/1919 War nach Auflösung Österreich-Ungarns zum neuen polnischen Staat zuständig und erhielt dessen Staatsbürgerschaft; die österreichische durch Option zu erwerben wurde ihm von den Wiener Behörden (bis 1929) verwehrt.  Fortsetzung des Jusstudiums.  Ambition als Bühnenautor. Nennt sich Soma. Nach dem Krieg wieder Umgang mit J.Roth in Wien. Wohnt in Untermiete an verschiedenen Adressen, erst innerhalb des Gürtels, im 8. Bezirk (Albertgasse), später, billiger, außerhalb, im Arbeiterviertel Penzing. Einkommen als Nachhilfelehrer.
 
 
1920 Übersetzung des 1907 uraufgeführten (1911 verfilmten) jüdischen Dramas Seziowie (Die Richter) des Krakauer Maler-Dichters Stanis?aw Wyspia?ski. (Diese Übersetzung ist verschollen. Das Werk wurde 1937 vom fast genau gleichaltrigen Kattowitzer Jan Wypler erneut übersetzt und im Eigenverlag herausgegeben.)

Freundschaft mit Renée, einer französischen Musikerin in Wien, die schon in der Vorkriegszeit mit vielen Wr. Musikern bekannt war. Sie machte SM mit Mahlers Musik  und der 2. Wiener Schule vertraut.
 

SM

1921

Jänner: Übersiedlung in den vornehmeren Außenbezirk Hietzing

23. Mai  Promotion zum Dr. juris an der Universität Wien

ab Oktober (bis Juni 1924) Wohnung in der Maxingstraße 30, Hietzing
 

weitere Informationen zu SM Wohnungen in Wien

/

SMs Wiener Wohnungen (Auswahl)

ab 1921 Verkehrt in Hietzing in einem Kreis ungarischer Emigranten (u.a. Lajos Hatvany und Béla Balázs), durch den er auch Georg Lukács und Robert Musil kennenlernt
 
 
1921/1922 Verfasst das Schauspiel „ER oder ER
 
 
1922/1923 Verfasst das Schauspiel „Im Dunstkreis“ (bzw: Im Kunstkreis)
 
 
1923 Lernt (die bereits vom sehen bekannten) Helene und Alban Berg kennen – im 59er, der Tramway, die Hietzing mit der Innenstadt verbindet. Beginn einer Freundschaft
 

Der 59er - © Archiv Wiener Linien

1924 Lernt (bei Alban Berg) den teilweise in Wien ansässigen dänischen Komponisten und Dirigenten Paul von Klenau und v.a. dessen Tochter Ingeborg von Klenau kennen. (Mutter:  Anna Maria geb. Simon, Schwester des Herausgebers der Frankfurter Zeitung, Heinrich Simon. vgl. Verwandtschaften)

Erste Arbeiten  als Journalist für deutsche  Blätter (Berliner Tagblatt, Vossische Zeitung; Zeitschrift Die Literatur)
 

Ingeborg von Klenau

1925

Durch Berg Bekanntschaft mit dem jungen Teddy Wiesengrund, der sich später Theodor W. Adorno nennt.

Kontakte mit Hermann Thimig und dem Theater in der Josefstadt.

Mitarbeiter bei Max Reinhardt (der genaue Status bzw. Charakter dieser Mitarbeit ist nicht geklärt)
 

 
1926 (Nicht verwirklichter) Plan zur Uraufführung „Im Dunstkreis“ im Theater in der Josefstadt

Arbeit an einem dritten Theaterstück „Imago“ (bleibt Fragment).

Übersiedlung nach Berlin wegen besserer Arbeitsmöglichkeiten als Journalist (v.a. Theaterkritiker).

Empfiehlt Berg  Hauptmanns „Und Pippa tanzt“ oder Wedekinds „Lulu“ als Vorlage für eine neue Oper. Später dann auch Mitarbeit an der Texteinrichtung von Lulu.
 

   

SM mit Alban Berg und Ingeborg im Fußballstadion

1927 Wechsel zur Frankfurter Zeitung. Übersiedlung nach Frankfurt. Bekanntschaft/Freundschaft mit ua. Walter Benjamin u.  Siegfried Kracauer. Ende 1927 Anstellung bei der Frankfurter Zeitung.
 
 
1928 Feber: Rückkehr nach Wien als Kulturkorrespondent der Frankfurter Zeitung.

V.a. im Café Museum (Karlsplatz im Zentrum Wiens) beheimateter intellektueller großer Freundeskreis (neben Roth, Berg und auch Musil u.a. Eduard Steuermann, Otto Klemperer, Jascha Horenstein, Josef Frank, Kaspar Blond, Bernhard Fuchs, Karl Tschuppik, Ernst Bloch, Alma Mahler-Werfel, Conrad Lester [damals noch Konrad H. Lichtenstern])

Juli:     Beobachtung der Schubert-Jahrhundertfeier bzw. des 10. Deutschen Sängerbundfestes in Wien. (Spielt später sowohl in seinen Erinnerungsbüchern als auch in seinem Romanwerk eine Rolle)

4. September: Standesamtliche Heirat mit Ingeborg von Klenau  (geboren in München, dänische Staatbürgerin, mütterlichseits deutsch-jüdischer Herkunft, vor der Heirat aus der evangelischen Kirche ausgetreten.) Trauzeugen waren die (von Hermann Thimig geschiedene) Wiener Schauspielerin Hanna Thimig und SMs Jugendfreund aus Galizien, Dr. Moses Margulies

 

 

 

 

 

 

Stammbaum von (auch) Inge von Klenau

1929

September: Besuch des Weltkongresses von Agudas Jisroel, der gesetzestreuen, assimilationsfeindlichen Juden, in den Wiener Sofiensälen (auch durch Einladung von dem befreundeten Ministerialrat Dr. Bernhard Fuchs): Auslösung  des Vorhabens für den Roman Der Sohn des verlorenen Sohnes, bzw. der Romantrilogie Funken im Abgrund.

       Eröffnungssitzung des Weltkongresses Agudas Jisroel, Sofiensaal.  - Fotowiedergabe mit freundlicher Genehmigung des Jüdischen Museums, Wien

 


(Wieder-)Erlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft

Oktober: Geburt des Sohnes Dan.

         Dan mit seiner Mutter Ingeborg

Sonderstempel Weltkongress Agudas Jisroel Wien (Addresiert an den Großvater des Verfassers dieser Website)

     

Die Sophiensäle in Wien III, Photo etwa 1935

 

1930

 

Beginn der Arbeit an Der Sohn des verlorenen Sohnes
 

  

SM

1932

Radiosendung: Länderquerschnitt Österreich  im dt.Südfunk

  Sommer: sechs Wochen in Ferien in den Tiroler Alpen

Radioprogrammankündigung

1933 Nach der nationalsozialistischen  Machtübernahme in Deutschland  Entlassung von der Frankfurter Zeitung (wie alle jüdischen Mitarbeiter).

Finanzielle Probleme; gelegentliche journalistische Arbeiten
 

Wohnung im 2. Bezirk

1934 Nach den Februarkämpfen  des Bürgerkrieges in Wien Flucht für einige Monate nach Paris, wo er an seinem Roman weiterarbeitet.

Nach der Rückkehr aus Paris Beginn der Arbeit an Idyll im Exil, dem zweiten Band der Romantrilogie.

Trauzeuge von Ernst und Karola Bloch in Wien.
 

Belvederegasse 10, SMs letzte Wiener Wohnung 1934-1938

1935 Fertigstellung von Der Sohn des verlorenen Sohnes.

Erscheint Anfang Dezember beim Berliner jüdischen Verlag Erich Reiss; wird bei Leserschaft und Kritik überwiegend positiv aufgenommen. Etwa 4000 Exemplare verkauft –  ist angesichts der Tatsache, dass in Deutschland das Buch nur an Juden verkauft werden durfte, relativ erfolgreich.

In einem Treffen im Café Museum mit dem erkrankten Berg forciert SM nicht die von ihm geplante Konsultation des befreundeten Arztes Kaspar Blond, um sich nicht einzumischen. Hadert den Rest seines Lebens mit sich ob seiner Unterlassung, die eventuell Bergs Tod ermöglicht hat.

24. Dezember: Berg stirbt an Blutvergiftung –  vermutlich durch die erst zu spät aufgesuchte ärztliche Behandlung
 

 

Unschlag der Erstausgabe

1938

März:   Am Tage des sog. Anschluss Flucht nach Paris. Die relativ wenig gefährdete Frau und Sohn Dan bleiben wegen dessen Erkrankung zunächst in Wien

Lebt in Paris gemeinsam mit Roth im Hôtel de la Poste, Rue de Tournon.


Fertigstellung des zweiten Teiles der Trilogie, Idyll im Exil. Versuch der Publikation im Allert de Lange Verlag, dem Exilverlag in Amsterdam

Passfoto 1938

 

Mai: Versuche, mittels eines Vorschusses für Idyll im Exil   die Ausreise seiner Frau und seines Sohnes zu finanzieren (vgl. hier wiedergegebenen Brief)

August: Ingeborg Morgenstern verlässt mit Sohn Dan Wien nach Kopenhagen (1943 nach Schweden)

September: Erhält durch Fürsprache von Thomas Mann von der American Guild for German Cultural Freedom ein monatliches Stipendium.
 
Beginn der Arbeit an Vermächtnis des verlorenen Sohnes, dem dritten Band der Romantrilogie

Versuche, ein dänisches Visum zu erhalten, scheitern.

Telephonbucheintragung - erschien kurz nach SMs Flucht aus Wien

 

 

Joseph Roths Café Tournon in der Rue Tournon (Foto G.B. Deutsch2006)

 

Brief an den Exilverlag Allert de Lange in Amsterdam

1939

 

Stefan Zweig veranlasst den englischen Schriftsteller und Übersetzer Joseph Leftwich den Sohn des verlorenen Sohnes zu übersetzen.

April / Mai: Besuch von Ingeborg und Dan in Paris.

27. Mai: Tod von Joseph Roth

22. September: Internierung als Feindlicher Ausländer in ein Lager in Colombes bei Paris.         

Oktober: Verlegung in ein Lager in Montargis, etwa 120km südlich von Paris. Erfährt dort vom Tod seines Bruders Moses Morgenstern im KZ Buchenwald.  Dezember:  (Wahrscheinlich durch Bemühungen von Stefan Zweig) Aufenthaltsgenehmigung in Paris. Bemühungen um Visa für die USA.
 

SM im Café in Paris. Zeichnung von Bill Spira. Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung der Theodor Kramer Gesellschaft

1940 Aufnahme als Mitglied in Exil-P.E.N. (Fürsprecher waren Zweig, Hermann Kesten und zuvor schon Roth)

22. Mai: (Nach deutscher Invasion  in Frankreich) Verhaftung durch französische Beamte und Internierung im Stade Buffalo bei Paris .
3. Juni: Verlegung in ein Lager in Audierne in der Bretagne.
20. Juni: Übernahme des Lagers durch die deutschen Truppen.
21. Juni: Gemeinsam  mit dem aus Wien stammenden Physiker Alfred Reis Flucht aus dem Lager.  Weitere Flucht zu Fuß nach Süden.

Juli: Überquerung der Grenze ins unbesetzte Frankreich. Erwirbt einen polnischen Pass. Ende Juli Ankunft in Marseille.

Vielfache Versuche Ausreisevisa zu erhalten schlagen trotz zahlreicher Interventionen fehl. Neuerliche Verhaftung und kurze Einlieferung in ein Marseiller Sammellager.
 

Emergency Rescue Committee, Leitkarte zu SM 1940

Deutsches Exilarchiv Frankfurt, EB 73&021

 

 

1941

 Februar/März: Ausreise über Casablanca nach Lissabon. (Erneutes) USA-Visum durch Intervention von Varian Fry.

Das heute noch existierende Hotel Majestic, SMs Quartier in Casablanca. Alte Ansichtskarte.


Aus der Passagierliste der SS Guiné


1. April: Überfahrt auf der SS Guiné  (gemeinsam mit u.a.Friedl & H.W. Katz; Hans Sahl); Ankunft in New York 15. April.

Zieht in das Hotel Park Plaza beim Central Park ein. In dem Hotel wohnen auch andere bekannte oder befreundete Flüchtlinge (Leonhard Frank, Hermann Kesten, Walter Mehring, Hertha Pauli)

Herbst: Zieht nach Beverly Hills (Kalifornien) zu seinem Freund Conrad Lester , der ihn auch finanziell unterstützt.

Passierschein, Marseille, 14. Feber 1941

SS Guiné

Plaza Hotel (rechts) vom Central Park

1941-1943

Arbeiten an Vermächtnis des Verlorenen Sohnes, Flucht in Frankreich
 

Typoskript des ersten Kapitels von Flucht in Frankreich

1942

Tod der Mutter Sara im KZ Theresienstadt. Tod der Schwester Helena im KZ Auschwitz-Birkenau.
                                                                      

>>Todesanzeige von Sara Morgenstern in (c) www.holocaust.cz

>> vgl. auch weitere Angaben in www.holocaust.cz

SMs Telefonliste in Los Angeles

1943 Rückkehr nach NY in das Hotel Park Plaza
 
 
ab 1943 Reicher Freundeskreise in NY, v.a. gruppiert um den Zeichner Al Hirschfeld und dessen Frau Dolly Haas und um den Theaterkritiker Brooks Atkinson; freundschaftliche Kontakte auch u.a. mit dem Jugendfreund Karol Rathaus und mit Alma Mahler-Werfel.  Daneben reger Briefkontakt mit alten Freunden in  Europa, v.a. Jascha Horenstein, Josef Frank, Klemperer, Kaspar Blond, Anna Mahler.
 
 
1946 Die englische Übersetzung des ersten Teils seiner Trilogie, The Son of the Lost Son in der Übersetzung von Joseph Leftwich und Peter Gross erscheint bei der Jewish Publication Society of America, Philadeplphia und bei Rinehart & Company, Inc, New York

Amerikanische Staatsbürgerschaft
 

Umschlag  von "Son of the Lost Son"

1947 Ingeborg Morgenstern zieht mit Dan nach New York.                                                     siehe dazu ihren Brief an Sonne vom 8. Juli 1947

Der (erst nach SMs Tod im deutschsprachigen Original publizierte) Roman Idyll im Exil erscheint in der Übersetzung von dem befreundeten Ludwig Lewisohn in der „Jewish Publication Society of America“ : In My Father´s Pastures.
 
 

1948

Überwindung der Schreiblähmung der vergangenen Jahre - Anfang der Arbeiten an Die Blutsäule

    Manuskript-Notitzbuch. Courtesy Leo Baeck Institute, New York

INTERNER LINK : Weitere Informationen zum Manuskript  bei Materialien

Aus dem Manuskript des Romans Die Blutsäule. Anfang des vierzenten Kapitels. Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung des LBI / Courtesy Leo Baeck Institute, New York.

1950 Reise zu Freunden in Europa (London, Paris, Bayern, Wien, Zürich und Marseille) und Israel. Besucht in Israel seine Schwester Klara Schwarz, die einzige nahe Verwandte, die  den Holocaust überlebt hat.

Der (im Original noch nicht erschienene) dritte Teil der Trilogie erscheint in der Jew.Publ.Soc. of America: The Testament of the Lost Son. Übersetzung von Jacob Sloan und Maurice Samuel.
 
 
1953 Schwester Klara Schwarz stirbt in Israel durch einen Unfall
 
 
1955 Die Blutsäule erscheint in der Übersetzung von Ludwig Lewisohn bei Ferrar, Straus and Cudahy, NY unter dem Titel The Third Pillar
 
etwa 1955 Anfang der Arbeiten an der Autobiographie (bis 1976 – unvollendet)
 
 
1957 Zweite Reise nach Europa
 
 
ab 1959 Erhält von der Bundesrepublik Deutschland eine Wiedergutmachungsrente
 

Briefkopf aus 1959 von SMs Bleibe

1963

Das Testament des verlorenen Sohnes erscheint (ohne den ersten oder zweiten Teil der Trilogie) bei Kiepenheuer &Witsch, Köln, Berlin unter dem Titel Der verlorene Sohn.
 

Die Blutsäule wird in einer von SM genehmigten Hörspielfassung von Heinz von Cramer im Südwestfunk Baden-Baden zwei mal ausgestrahlt (26. und 29. Oktober, jeweils von 20.30-22.00 Uhr)

Programmankündigung Südwestfunk

1964 Die Blutsäule – Zeichen und Wunder am Sereth erscheint - erstmals im Original – beim  Hans Deutsch Verlag, Wien-Stuttgart-Zürich.
 

etwa 1965

Anfang der Arbeiten an dem letzten Roman Der Tod ist ein Flop
                                                                                            

 
1967 Zieht nach einer Herzattacke zu seiner Frau, auch in der Nähe des Central Parks  (61 West 74th Street).  
 

                        Visitenkarte                      Wiedergabe mit Dank an Raphaela Kitzmantel

1968 Dritte und letzte Reise nach Europa
 

       Briefkuvert Soma Morgenstern       Wiedergabe mit Dank an Raphaela Kitzmantel

etwa 1970 Bündelung der in den Memoiren enthaltenen Aufzeichnungen zu Roth und Berg zu gesonderten Konvoluten.
 
 

 

1972

 

Eine Passage aus "The Third Pillar" (S. 137f) wird von "The Rabbinical Assembly, New York" in das Gebetsbuch für Jom Kippur aufgenommen.

Mahzor mit Morgensterns Gebet

1973

 

 Radiointeview mit Rabbi Wolfe Kelman.

Interner LINK: >>Wiedergabe mit Zustimmung von Dan Morgenstern und freundlicher Genehmigung von The Jewish Theolgical Seminary of America and The Eternal Light, A radio series produced for the NBC radio network.

1976

17. April: Tod im Roosevelt Hospital in NY

Die von Morgenstern ungeduldig erwartete hebräische Ausgabe von Die Blutsäule, an deren Vorbereitung er intensiv beteiligt war,  erscheint mit Verspätung erst kurz nach seinem Tod im Verlag Eked, Tel Aviv in der Übersetzung von Manfred Winkler: Amud hadamim.

Amud hadamim, Vor- und Rückseite


 

1994-2001

Das  Gesamtwerk von SM erscheint bei zu Klampen. Der größte Teil sind Erstveröffentlichungen.